Survivalratgeber

Notfallnahrung und Langzeitnahrung für Zuhause

Mit der Notfallnahrung ist es möglich, sich auf Krisen vorzubereiten. Erfahre mehr über die Vor- und Nachteile dieser Langzeitnahrung und welche Produkte sich am besten eignen.

Notfallnahrung ist ein Thema, das angesichts aktueller Krisen immer wieder an Relevanz gewinnt. Dabei scheiden sich allerdings die Geister, wenn es um die genauen Modalitäten geht: Was wird gebraucht und wie viel? Ist eine Reserve überhaupt notwendig? Wenn ja, was gilt es noch zu beachten? Um sinnvoll zu handeln, ist es daher angebracht, sich gründlich im Vorfeld über diese Fragestellungen zu informieren.

Welche Produkte eignen sich als Notfallnahrung?

Klar ist, dass Notfallnahrung nicht verderblich sein darf – zumindest der größte Teil nicht. Daher denken die meisten Menschen zunächst an Trockenlebensmittel wie Nudeln, Reis und Mehl. Das ist nicht verkehrt, doch allein auf Dauer kaum genießbar. Daher bieten sich – auch aus ernährungsphysiologischer Sicht – Ergänzungen an, die weitere Teile des Nahrungsmittelspektrums abdecken. Hierfür kommen möglichst unterschiedliche Obst- und Gemüsekonserven infrage, ebenso wie Dosenfleisch und -fisch. Gut eignen sich ebenfalls vollständige Gerichte aus der Dose oder Tüte. Aber auch ein oder zwei Flaschen raffiniertes Öl sowie eine kleine Packung Salz sind nützliche Ergänzungen. Eine Flasche einer hochprozentigen Spirituose (ab 40 %) eignet sich nicht nur als Getränk, sondern im Notfall auch als Desinfektionsmittel. Die Flüssigkeit darf aber niemals in die Nähe der Augen oder von Hitzequellen gelangen – schwerste Verletzungen können die Folge sein.

Wenig geeignet sind frische tierische und pflanzliche Erzeugnisse, da sie zu schnell verderben. Einzig Äpfel und Kartoffeln können kurzfristig erworben und dann auch ohne Kühlschrank einige Tage bis Wochen gelagert werden. Ob Tiefkühlwaren hilfreich sind, hängt davon ab, ob eine Notsituation mit einem Stromausfall einhergeht. Daher sollten sie nur in einer Menge gelagert werden, die in ein bis zwei Tagen verbraucht ist – so lange hält ein geschlossenes Gefriergerät in etwa die Temperatur.

Arten der Notfallnahrung

Es gibt eine Vielzahl von Arten von Notfallnahrung, die für Krisenzeiten und Notsituationen geeignet sind. Hier sind einige der gängigsten Arten von Notfallnahrung:

  • Trockennahrung: Dies sind Nahrungsmittel, die in einer trockenen Form vorliegen, wie zum Beispiel Reis, Bohnen, Nudeln und Getreide. Trockennahrung hat oft eine lange Haltbarkeit und kann einfach zubereitet werden, indem man sie in Wasser kocht.
  • Konserven: Konserven sind Nahrungsmittel, die in Dosen oder Gläsern aufbewahrt werden, wie zum Beispiel Suppen, Gemüse, Obst und Fleisch. Konserven haben oft eine lange Haltbarkeit und können direkt aus der Dose gegessen werden.
  • Notfallriegel: Diese sind speziell für den Notfall konzipierte Riegel, die oft eine hohe Energiedichte aufweisen und eine schnelle Energiequelle bieten.
  • MRE (Meal, Ready-to-Eat, fertig zum Essen): Dies sind vollständige Mahlzeiten, die in einer einzigen Portion verpackt sind und oft von Militär und Rettungsdiensten verwendet werden. Sie enthalten oft eine Hauptmahlzeit, Dessert, Snacks und Getränke.
  • Getrocknete oder geräucherte Lebensmittel: Dazu gehören Lebensmittel wie getrocknetes Fleisch, Fisch oder Obst sowie geräucherte Wurst oder Schinken. Diese haben oft eine lange Haltbarkeit und sind leicht zu lagern.
  • Energieriegel: Diese sind ähnlich wie Notfallriegel, bieten aber oft eine höhere Nährstoffdichte und eine breitere Palette an Nährstoffen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Diese können in Form von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten oder speziellen Nahrungsergänzungsmitteln für den Notfall vorliegen.

Es ist wichtig, eine Auswahl an verschiedenen Arten von Notfallnahrung zu haben, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und Abwechslung zu bieten. Achten Sie auch auf den Nährstoffgehalt und die Haltbarkeit der Notfallnahrung, um sicherzustellen, dass sie im Notfall noch essbar ist.

Beispiel für Notfallnahrung: BP-WR

Die Notfallnahrung oder Langzeitnahrung mit der Bezeichnung “BP-WR” (ehemals BP-5) ist eine Art Müsliriegel. Dieser besteht hauptsächlich aus gebackenem Weizen. Die Notfallnahrung ist nach dem Auspacken sofort verzehrfertig der Weizenriegel muss nicht erst gekocht werden. Bei Bedarf kann das Produkt jedoch kochendem Wasser vermischt werden und anschließend als Brei verzehrt werden.

Die Notfallnahrung BP-WR ist sowohl für Kinder ab dem 6. Monat als auch für Erwachsene geeignet. Um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sind die Weizenriegel einzeln stickstoff- und vakuumversiegelt. Es stehen unterschiedliche Packungsgrößen zur Auswahl. Eine Packung mit 500g enthält üblicherweise 9 Weizenriegel, die über eine Gesamtkalorienmenge von 2.439 Kcal verfügen. Eine Alternative ist die Notfallration NRG-5.

Notverpflegung, Krisennahrung, NRG-5, 1 Karton mit 24 Packungen a 500 g, (9 Riegel)
  • Ideal zur Bevorratung; Jede Tagespackung enthält 9 einzeln verschweißte Riegel für sicheren Schutz und eine extrem lange Haltbarkeit von...
  • Hochgradig nahrhaft; Bereits eine Packung mit 500 g deckt mit 2300 kcal den normalen Tagesbedarf eines Erwachsenen, dank der Riegel lässt...
  • Natürlich und lecker; NRG-5 ist lactosefrei, vegan, frei von Gentechnik, geeignet für Personen ab 6 Monaten und sofort verzehrfertig;...

Was sollte bei Notfallnahrung beachtet werden?

Notfallnahrung ist eine wichtige Vorbereitung für Krisenzeiten und Notsituationen, in denen die Versorgung mit Nahrungsmitteln beeinträchtigt sein kann. Hier sind einige Dinge, die man beachten sollte:

  • Nährstoffgehalt: Achten Sie darauf, dass Ihre Notfallnahrung einen ausgewogenen Nährstoffgehalt aufweist, der eine ausreichende Versorgung mit Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Vitaminen gewährleistet. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Kalorien zu sich nehmen, um Ihren Energiebedarf zu decken.
  • Haltbarkeit: Notfallnahrung sollte eine lange Haltbarkeit aufweisen, um sicherzustellen, dass sie im Notfall noch genießbar ist. Achten Sie auf das Verfallsdatum und lagern Sie die Notfallnahrung an einem kühlen, trockenen Ort, um ihre Haltbarkeit zu maximieren.
  • Wasserbedarf: Denken Sie daran, dass Sie für die Zubereitung von Trockennahrung Wasser benötigen, stellen Sie sicher, dass Sie genügend Wasserreserven haben, um Ihre Bedürfnisse zu decken.
  • Geschmack: Es ist wichtig, Notfallnahrung zu wählen, die Sie mögen und essen werden, auch wenn Sie gestresst oder unter Druck stehen. Wenn Sie die Notfallnahrung nicht mögen, werden Sie sie nicht essen und das kann zu Mangelerscheinungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
  • Allergien und Ernährungseinschränkungen: Wenn Sie allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel sind oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben, sollten Sie dies berücksichtigen und Notfallnahrung wählen, die Ihren Bedürfnissen entspricht.
  • Vielfalt: Versuchen Sie, eine Vielfalt an Notfallnahrung zu haben, um sicherzustellen, dass Sie eine ausgewogene Ernährung erhalten und um eine gewisse Abwechslung im Geschmack zu haben.
  • Platzbedarf: Der Platzbedarf für Notfallnahrung hängt von der Art der Nahrung ab, die man aufbewahren möchte. Zum Beispiel benötigt getrocknete Nahrung wie Reis und Bohnen weniger Platz als Konserven oder Fertigmahlzeiten. Wenn man begrenzten Platz hat, kann es hilfreich sein, nach Nahrungsmitteln zu suchen, die eine hohe Energiedichte aufweisen oder dehydriert werden können, um Platz zu sparen. Es ist auch wichtig, die Nahrungsmittel auf eine Weise aufzubewahren, die den Platz optimal nutzt, wie zum Beispiel in stapelbaren Behältern oder Regalen.
  • Kosten: Es ist wichtig zu beachten, dass die Kosten für Notfallnahrung höher sein können als für reguläre Nahrungsmittel, da sie oft eine längere Haltbarkeit haben und speziell für den Notfall konzipiert sind. Es ist jedoch eine wichtige Investition, um sicherzustellen, dass man im Notfall ausreichend Nahrung zur Verfügung hat.

Häufige Fragen zur Notfallnahrung

Hier möchten wir einige der häufigsten Fragen zur Notfallnahrung beantworten. Diese Betreffen neben der Menge und der geeigneten Aufbewahrung auch die Sinnhaftigkeit von Langzeitnahrung.

Welche Mengen sind sinnvoll?

Um für einen Notfall vorzubeugen, reichen hierzulande Mengen, die für 10-14 Tage den gesamten Haushalt versorgen. Ein längerer Ausfall ist aufgrund der Produktionsmenge und guten Infrastruktur kaum zu erwarten. Selbst dieser Zeitraum ist eher dem Aufbau eines Versorgungsnetzwerks geschuldet – wobei bedürftige Menschen zuerst versorgt werden müssen – als einer tatsächlichen Knappheit.

Wie sollte Notfallnahrung aufbewahrt werden?

Notfallnahrung sollte sich in einem trockenen, kühlen und wenn möglich dunklen Raum, wie einem Kellerraum oder einem Spind, befinden – das verlängert ihre Haltbarkeit. Alle Vorräte sollten regelmäßig kontrolliert werden, wobei das Augenmerk auf möglichen Schädlingen sowie undichten und ausgebeulten Dosen liegen muss. Schädlinge lassen sich an Klumpen, Gespinst und den Tieren selbst, beispielsweise Lebensmittelmotten oder Tabakkäfer, erkennen. Ausgebeulte Dosen weisen auf Gasbildung und damit auf die Entwicklung lebensgefährlicher Botulinustoxine hin. Lebensmittel, die derartige Zeichen zeigen, müssen daher umgehend entsorgt werden!

Besonders wichtig ist, die Nahrung regelmäßig auszuwechseln. Das hat sowohl ethische als auch finanzielle und organisatorische Gründe: Es werden keine Lebensmittel verschwendet oder müssen extra finanziert werden und auch die Gefahr des Verderbens wird deutlich verringert. Dazu werden die Lebensmittel der Haltbarkeit nach sortiert und stetig verbraucht: Wird beispielsweise für ein Gericht im Alltag eine Dose Thunfisch benötigt, wird diese nachgekauft, hinten angestellt und die vorderste aus den Vorräten verwendet. Deshalb ist es wichtig, nur Mengen und Produkte zu kaufen, die im normalen Leben auch verwendet werden, bevor sie schlecht werden.

Wann ist Notfallnahrung sinnvoll und wann nicht?

Erstaunlicherweise ist die Wahrscheinlichkeit, Notfallnahrung zu benötigen, wesentlich kleiner als oft vermutet. Denn in einem Notfall wird nicht mehr verzehrt und in den meisten Fällen auch nicht weniger produziert als in jeder anderen Situation. Zudem hat eine Gesellschaft stets größtes Interesse daran, speziell die Lebensmittelversorgung aufrecht zu erhalten. Es ist jedoch möglich, dass es zwischendurch zu Engpässen aufgrund eingeschränkter Transportmöglichkeiten kommt. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Transportwege und –möglichkeiten aufgrund einer Pandemie, einer Naturkatastrophe, eines großflächigen Stromausfalls, einer kriegerischen Auseinandersetzung oder eines terroristischen Akts vorübergehend unbenutzbar sind. In einer zunehmend vom Internet abhängigen Gesellschaft kommen aber auch eine Cyberattacke oder ein kritischer Systemfehler als Ursachen infrage. Allerdings handelt es sich dabei durchweg um Probleme, die in einer ansonsten funktionierenden gesellschaftlichen Struktur nur kurzfristig, also einige Tage bis wenige Wochen zu einem Engpass führen dürften.

Ethische Aspekte der Notfallnahrung

Ethische Aspekte umfassen die bereits unter „Aufbewahrung“ genannten Hinweise: Das Anlegen eines Vorrats an Notfallnahrung darf nicht zu Nahrungsmittelverschwendung führen. Wer solche Reserven angelegt hat und merkt, dass er sie nicht mehr vor Erreichen des Haltbarkeitsdatums verbrauchen wird, kann sie an wohltätige Einrichtungen spenden. Auch bei dem aus gutem Grund unbeliebten „Hamsterkäufen“ handelt es sich um eine Unsitte, die Engpässe heraufbeschwört, wo faktisch keine bestehen. Lebensmittelvorräte sollten daher immer außerhalb einer angenommenen Krisensituation angelegt werden. Das gebietet auch die Solidarität mit den Mitmenschen, insbesondere gefährdeten Personen. Kleine Reserven anzulegen ist also nicht generell falsch, aber Mengen, Art und Aufbewahrung sollten gründlich überdacht werden.

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