Notfallrucksack: Wichtige Inhalte und ideale Fluchtrucksack Packliste
Der Notfallrucksack oder Fluchtrucksack ist die Notvorsorge für alle Situationen, in denen schnelles Handeln erforderlich ist. Mit dem Überlebensrucksack ist man für den Ernstfall gerüstet.
Der Notfallrucksack ist die ideale Krisenprävention und nicht nur für Prepper geeignet. Hier stellen wir diesen besonderen Überlebensrucksack näher vor und bieten eine umfangreiche Fluchtrucksack Packliste, mit der man für alle Notfälle gerüstet ist. Wir beantworten hier wichtige Fragen über die ideale Größe des Rucksacks und die Pflege der Fluchtrucksack Inhalte. Zudem stellen wir den Notfallrucksack gefüllt vor, der bereits mit den wichtigsten Survival Tools ausgestattet ist..
Der Notfallrucksack – Ultima Ratio im Ernstfall
Wenn sich Dr. Kimble alias Harrison Ford im Filmklassiker „Auf der Flucht“ nur mit seinem Verstand und seinen (Gefängnis-) Klamotten am Leib in die Wildnis stürzt, hat er denkbar schlechte Karten. Nicht nur, weil ihm mit Samuel Gerard (Tommy Lee Jones) einer der besten US Marshals auf den Fersen ist, sondern weil ihm sämtliche Überlebenswerkzeuge und Ausrüstung fehlen. Zumindest letzteres können wir im Ernstfall leicht verhindern – mit einem ständig bereiten, fertig gepackten Fluchtrucksack.
Vorsicht: Viele fragwürdige Ratgeber und Fluchtrucksack Packlisten sind überfrachtet oder ignorieren die erforderliche Wartung.
Wendet man sich an Google um Hilfe, landet man schnell in einem undurchsichtigen Sammelsurium aus Packlisten, Empfehlungen und Ratgebern. Die meisten davon sind entweder hoffnungslos überfrachtet, unvollständig, oder ignorieren den „Wartungsaspekt“ (siehe weiter unten) vollständig. Eine spöttische Berühmtheit in der Survivalszene erlangte zum Beispiel „Fluchtrucksack: Die Packliste“ von A. Carley. Erfahrene Prepper und Trekking Experten haben die Liste seziert und kamen auf 50 bis 120 Kilogramm und bis zu 600l Volumen an „Packsachen“. Kein Wunder, wenn man Sachen wie „Fallschirm“ und „Armbrust“ zum Inhalt eines Fluchtrucksacks zählt. Andere Packlisten umfassen Dinge, die nicht IM sondern AM Rucksack zu tragen wären (Schlafsack!) oder Materialien, die man nicht dauerhaft gepackt lassen kann ohne zB Schimmel zu riskieren.
Der Fluchtrucksack – aber richtig
Vernünftigerweise nähern wir uns dem Thema von der anderen Seite. Wir müssen unsere Limits kennen, um die richtige Auswahl treffen zu können. Also setzen wir erstmal die Anforderungen an den Rucksack selbst:
Als Minimum würde man hier 35 Liter ansetzen, das Limit liegt jedoch im Maximum. Wenn Sie ein erfahrener Trail Experte sind, der schon mehrere Anden- und Himalaya Touren mit 80 – 120l Rucksäcken hinter sich hat, nur zu, setzen Sie auf ihre bewährte Wahl. Für alle anderen gilt: Der Fluchtrucksack sollte so wenig wie möglich behindern oder verlangsamen. Wenn Sie sich als Anfänger ein 100l Modell um die Schultern hängen, verlangsamen Sie ihre Reise- und Fluchtgeschwindigkeit massiv, riskieren das Hängenbleiben an Hindernissen und Verletzungen. Bleiben Sie lieber zwischen dem Minimum von 35l and 50l. Wenn Sie über 1,85 Meter groß sind, können Sie entsprechend der Ausführung bis 75l hochskalieren.
Hinweis: Es werden auch kleinere Varianten mit 25l und 30l angeboten. Bei entsprechend geringer Körpergröße oder Körperkraft sind diese noch immer besser als nichts. Sie sollten sich mit dem Rucksack auch auf Dauer wohl fühlen.
Es heißt Fluchtrucksack, nicht militärisches Marschgepäck. Als Bundeswehr-, Bundesheer oder Fähnlein-Fieselschweif-Veteran sind Sie vielleicht in der Lage, 30kg dauerhaft durch die Gegend zu schleppen, in einer Fluchtsituation ist dies aber selbst mit Ihrem Trainingsgrad eher hinderlich. Bei entsprechender körperlicher Fitness können Sie zwischen 15 und 20kg Packgewicht riskieren, ansonsten sollte das Ziel eher bei 10-15kg liegen. Und das limitiert dann auch die Packliste entsprechend. Vergessen Sie hier nicht, dass Sie zumindest drei Kilogramm für das Trinkwasser (samt Behältnis) reservieren müssen.
Hier scheiden sich die Geister. Viele für den Survivalmarkt konzipierte Modelle sehen schick und militärisch aus, sind auf dem Papier angeblich aus hochwertigen Materialien gefertigt und dank Massenproduktion auch sehr billig. Welchen Überlebensrucksack soll ich kaufen? Diese Frage wollen wir im nächsten Abschnitt näher betrachten und stellen dir unsere Empfehlungen näher vor.
Fluchtrucksack kaufen – Unsere Empfehlungen
Hier stellen wird Rucksäcke vor, die sich am besten für die Verwendung als Survival- und Fluchtrucksack eignen.
US Cooper Assault Rucksack 40L
Ein Beispiel im Einsteigersegment ist hier der US Cooper Assault. Ein militärisch inspirierter Allrounder mit ausreichend modularem Design und preiswert. Dafür muss man natürlich Abstriche machen: Die Verarbeitungsqualität kann mit Top-Modellen nicht mithalten, und wasserdicht ist er auch nur beschränkt. Ein weiterer gravierender Nachteil aller Modelle im selben Design: Sie skalieren in die Tiefe, somit hängt man sich ein Gegengewicht mit Hebelwirkung an den Rücken.
Aktuelle Preisempfehlung: 44,90 EUR → Zum Angebot
TAK Militär Taktische Rucksack 50L
Wenn man ein wenig mehr Geld in petto hat, ist man zum Beispiel mit dem Tak 50 besser bedient. Dieser verteilt das Gewicht deutlich besser am Rücken, bietet mehr Stauraum und widersteht länger anhaltendem Regen zuverlässiger.
Aktuelle Preisempfehlung: 77,99 EUR → Zum Angebot
AmazonBasics Rucksack 55L
Wer auf den Military Look dankend verzichten kann, bekommt vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Qualität von Amazon Basics günstiger.
Aktuelle Preisempfehlung: → Zum Angebot
Wisport Zipperfox Rucksack 40L
Als Royce Rolls der 40 Liter Klasse ist der Wisport Zipperfox die beste Wahl: In der EU (Polen) teilweise in Handarbeit, unter strengen Qualitätskriterien gefertigt, 5 Jahre Herstellergarantie. Volle MOLLE-Kompatibilität und überragender Tragekomfort rechtfertigen sowohl den Preis von 180 Euro, als auch die Tatsache, dass 100% Wasserschutz nur mit dem im Bodenfach enthaltenen Regenschutz erreicht werden. Der Zipperfox ist unsere eindeutige Empfehlung für Ihren Fluchtrucksack.
Aktuelle Preisempfehlung: → Zum Angebot
Notfallrucksack gefüllt
Wer sich nicht damit beschäftigen möchte, welche Inhalte in den Notfallrucksack gehören und wie er sich am platzsparendsten Befüllen lässt, findet hier bereits gefüllte Notfallrucksäche und komplette Survival Kits. Wer die Sache doch lieber selbst in die Hand nimmt, kann gleich zum Abschnitt „Fluchtrucksack Packliste“ springen.
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Hinweis zu unterschiedlichen Bezeichnungen
Der Notfallrucksack ist unter verschiedensten Bezeichnungen bekannt. Dazu gehören neben Survival-Rucksack, Fluchtrucksack, Überlebensrucksack und Bug Out Bag auch weitere Begriffe, die wir kurz beleuchten wollen. Wie so oft im Survival-Bereich, wird oft mit den Schlagworten „taktisch“ oder „Military“ geworben.
An dieser Stelle eine Warnung: Es handelt sich nicht um geschützte Begriffe, jeder Hersteller oder Verkäufer kann diese Buzzwords verwenden. Selbst wenn „aus Armeebeständen“ garantiert wird, muss man vorsichtig sein: Zum einen wird es einen guten Grund geben, warum sich die Armee von diesen Beständen getrennt hat. Zum anderen muss man bedenken, dass bei militärischen Anschaffungen je nach Land oft der billigste Anbieter den Zuschlag bekommt – oder jener, der am Besten schmiert. Beides wirkt sich auf die Qualität nicht gerade positiv aus. Oft ist man mit einer „zivilen“ Variante aus dem Outdoor Bereich besser beraten.
Die Fluchtrucksack Packliste
Wer seinen Notfallrucksack selber füllen möchte, der findet hier eine Umfassende Fluchtrucksack Packliste mit den wichtigsten Inhalten.
- Trinkwasser: 3 Liter, idealerweise als Hydration Pack oder 2 x Siloflasche zwecks Gewichtsverteilung (ca. 3-3,5 kg)
- Dokumente: Ein vollständiges Set Ihrer Dokumente in Kopie (das vergisst seltsamerweise jede Liste)
- Erste-Hilfe-Set: Hier „empfehlen“ wir nicht, sondern raten dringend zum TRSCIND Komplettset. Zu einem unschlagbaren Preis enthält es auch Thermodecke, Werkzeug, Taschenlampe und Feuerstahl, weswegen diese nicht mehr weiter aufgeführt sind. (500g)
- Medikamente: Im Prinzip ihre Hausapotheke, zusammengestutzt auf alles, was Sie in den letzten 60 Tagen benötigten, ergänzt durch bekannte Notfallmedikamente wie Antihistaminika und Desinfektionsmittel für Wunden. (500g)
- Kleidung: Mindestens 2 Sets Unterwäsche und Shirt – Funktionsbekleidung empfohlen. Eine regen- und winddichte Jacke, ein Pullover, eine Ersatzhose. Haube, Handschuhe. (Gesamt 4kg)
- Schuhwerk: Ein zweites Paar leichte Trekkingschuhe, das erste tragen Sie idealerweise bei der Flucht. (800g)
- Nahrung: Dauernahrung für 2-3 Tage. Siehe unsere Artikel hierzu (1500g)
- Kocher: Gaskocher mit 2 Kartuschen und Kochset (gesamt 1,5kg)
- Wasseraufbereitung: Mechanische, elektrische oder chemische Varianten (250g)
- Kompass: Volle Navigationsausführung (200g)
- Signalgerät: Leuchtpistole (200g)
- Angelset: Komplettset (500g)
Am Rucksack tragbar:
- Schlafsack
- Zelt
- Spaten
- Machete
Die Pflege des Notfallrucksacks
Der Notfallrucksack benötigt natürlich auch eine gewisse Wartung und Pflege. Daher gibt es hier unsere Empfehlungen, wie der Überlebensrucksack für den Ernstfall auch Einsatzbereit gehalten werden kann.
Wartung des Fluchtrucksacks
Den Fluchtrucksack einmal packen, in den Keller stellen und dann bis zum Ernstfall vergessen: So stellen es viele Ratgeber dar. Das ist leider grundfalsch. Die Wartungsintervalle hängen natürlich stark vom Inhalt ab, aber ein gute Vorgangsweise ist folgende:
- Nach dem erstmaligen Packen den Rucksack an den Lagerort bringen. Nicht in eine Ecke stellen, Ein Deckenhaken oder ein Gitterregal sorgen für die benötigte Belüftung.
- Nach 72 Stunden wieder auspacken, Sicht- und Geruchsprobe an allen gepackten Gegenständen und dem Rucksack selbst. Sollte ein (wenn auch nur leichter) Modergeruch bemerkbar sein, alles entpackt lassen, auslüften und trocknen lassen, bis dieser verschwunden ist. An einem besser geeigneten (trockenen!) Lagerort wiederholen.
- Falls die 72 Stunden Probe bestanden wurde, nach einer Woche wiederholen.
- Ab da jede Woche wiederholen.
- Trinkwasser: Falls Sie Trinkwasser gepackt lassen wollen, alle 48 Stunden wechseln.
Packen des Fluchtrucksacks
Hier gibt es 1001 teils sehr widersprüchliche Ratschläge. Im Großen und Ganzen kommt es auf Ihre Auswahl der verschiedenen Gegenstände aus. Jede Liste, die ihnen genau sagen will, wo sie was hinpacken sollen, ist eine Themenverfehlung. Berücksichtigen Sie einfach folgende Grundregeln:
- Schwere und nicht oft benötigte Gegenstände kommen Richtung Boden des Rucksacks
- Alles, was am Rücken durch seine Form und Stabilität durchdrücken und scheuern könnte, durch z.B. Gewandlagen von der Rückenplatte trennen
- Gewicht gleichmäßig zwischen links und rechts verteilen.
- Alles, was dringend und oft benötigt wird (Oft: Trinkwasser, Dringend: Medikamente, Verbandszeug) muss sofort nach dem Öffnen zugänglich sein, ohne Wühlen oder Sortieren
- Medikamente und andere wasserempfindliche Packsachen noch einmal (zB in Gefrierbeuteln) absichern.
- Nichts Zerbrechliches einpacken. Niemals.